In Kürze über Zöliakie – oder die sogenannte Gluten-Unverträglichkeit

Veröffentlicht am 19. Dezember 2023 | Durchschnittliche Lesedauer 01:22 Min.

Was ist Zöliakie?

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, deren Trigger die Aufnahme von Gluten durch die Nahrung ist.

Was ist Gluten?

Gluten ist ein Komplex von Eiweißen, welcher beispielsweise in Nahrungsmitteln wie Weizen, Dinkel, Roggen oder Gerste vorkommt.

Welche Symptome treten bei Zöliakie auf?

Ganz allgemein kann die Unverträglichkeitsreaktion von Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit begleitet sein. Des Weiteren kann es zu Veränderungen des Stuhlgangs kommen (Durchfall, Verstopfung, Fettstühle) oder zu diffusen Beschwerden des Magen-Darm-Trakts (Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Völlegefühl trotz geringer Nahrungsaufnahme, Flatulenz). Langfristige Konsequenzen der Erkrankung sind die Folgen der durch die Immunreaktion umgebauten Dünndarmschleimhaut (Malabsorption = behinderte Verdauung/Nahrungsaufnahme und -aufspaltung): Ungewollter Gewichtsverlust, erhöhte Infektanfälligkeit, orale Aphthen, Zahnschmelzdefekte und alle weiteren Folgen eines Mangels an Vitaminen (vor allem Vit. D, E, B1, B2, B6, Folsäure), Mineralstoffen (Kalium, Kalzium, Magnesium) und Spurenelementen (Eisen, Zink, Jod, Selen, Mangan).

Generell gilt: Die Symptomatik der Zöliakie ist sehr variabel – auch komplett asymptomatische Verläufe kommen vor.

Wie stellt man fest, ob eine Zöliakie vorliegt?

Es erfolgt eine sogenannte Glutenbelastung durch Normalkost. Mittels Blutentnahme vor und während dieser Ernährungsweise können spezifische Antikörper (Transglutaminase-IgA und Gesamt-IgA) bestimmt werden.

Als Goldstandard zur Diagnosestellung erfolgt zudem eine Magenspiegelung mit Gewebeprobenentnahme aus dem Zwölffingerdarm.

Wie erfolgt die Therapie von Zöliakie?

Eine Ernährung ohne Gluten ist der entscheidende Baustein einer Symptomlinderung. Dies bedeutet zum einen eine strenge Einhaltung einer glutenfreien Diät, welche zum anderen eine genaue Kenntnis der entsprechend betroffenen Nahrungsmittel voraussetzt.

Welche Nahrungsmittel sind erlaubt?

Reis, Mais, Kartoffeln, Sojabohnen, Buchweizen, Hirse, Quinoa, Amaranth, Maniok, Hafer.

Gibt es medikamentöser Therapieansätze bei Zöliakie?

In Zukunft ist zu erwarten, dass es zusätzlich zu einer konsequent gluten-freien Diät auch noch medikamentöse Therapiestrategien geben wird, welche als Therapie herangezogen werden können.

Quellen:

(1) Die Innere Medizin, Band 64, Heft 12, Dezember 2023, S. 1162-1170
(2) Amboss miamed, digitale Bibliothek, Zugriff am 12.12.2023

Autorin:

DR. MED. CHARLOTTE KINATEDER
Fachärztin für Allgemeinmedizin
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